BERLINER ENSEMBLE
: Ganz miese Saison

Der Intendant des Berliner Ensembles (BE), Claus Peymann, hat die zu Ende gehende Spielzeit als die „wahrscheinlich schlechteste bislang“ bezeichnet. Einige Inszenierungen wie „Das Käthchen von Heilbronn“ von Regisseurin Simone Blattner seien nicht zur Zufriedenheit der Direktion ausgefallen, sagte Peymann am Mittwoch. Die Auslastung liege bei 84 Prozent – 2009 habe sie 88 Prozent betragen.

Die auslaufende Spielzeit sehe er „skeptisch“, sagte Peymann. Neben verpatzten Produktionen sei das BE besonders vom Tod des Theaterregisseurs Jürgen Gosch und von einer Inszenierungsabsage durch Andrea Breth betroffen gewesen. „Gott sei Dank ist die Unzufriedenheit nicht an der Kasse angekommen.“

Die Gesamteinnahmen wurden Peymann zufolge gesteigert. Vor allem die 15 Gastspiele im In- und Ausland hätten die Erlöse von rund 2,7 Millionen Euro auf rund 3,07 Millionen Euro anwachsen lassen. Mit Gastspielen lägen die Besucherzahlen bei 173.000, dies seien knapp 2.500 mehr als 2009.

Peymann hob hervor, dass das BE im Berliner Vergleich einen „einzigartig hohen“ Eigenanteil von 31 Prozent des Gesamtbudgets erwirtschafte. Gleichfalls beachtenswert sei die Höhe der öffentlichen Förderungen gewesen: Während die Subventionen pro Ticket bei der Volksbühne 151 Euro, bei der Schaubühne 143 Euro und beim Deutschen Theater 107 Euro betragen hätten, habe das BE lediglich 58 Euro pro Ticket benötigt, berichtete Peymann. (ddp)