WAS MACHEN EIGENTLICH ... die Zelttheater?
: Rasen- und Imagepflege

Während der WM wird alles anders. Das dürfte mittlerweile jeder begriffen haben – selbst ein Kulturveranstalter. Deshalb trat der Gründer vom „Tipi am Kanzleramt“ (Foto) und der „Bar jeder Vernunft“ gestern an die Öffentlichkeit. Doch nicht der drohende Zuschauerschwund während der Fußballwochen treibt die Kulturzelte zum Handeln. Vielmehr befürchtet Holger Klotzbach, Gründer und Leiter der beiden Theater, dass der Zuschauerandrang rund um die WM-Fanmeile auf der Straße des 17. Juni ausgerechnet dem grünen Rasen im Tiergarten arg zusetzen werde. „Wir freuen uns sehr auf die Weltmeisterschaft und die vielen Fans aus aller Welt“, betont Klotzbach. Allerdings benehmen sich Fußballfans in der Regel nicht ganz so gesittet wie Theaterbesucher. Vergleichbarer sind sie schon eher mit den Horden der Love-Parade-Tänzer, die in diesem Sommer wieder durch den Tiergarten trampeln sollen – zum Schrecken aller Greenkeeper. Klotzbach ruft daher die „Zeltmeisterschaft 2006“ aus. Seine beiden Theater sollen darum eifern, mehr „ZM-Tickets“ zum Stückpreis von einem Euro zu verscherbeln, als das jeweils andere. Nun könnte man argwöhnen, hierbei handele es sich um eine besonders geschickte Form der Eigenwerbung in Dürrezeiten. Aber immerhin sollen die Einnahmen vollständig an das Grünflächenamt Mitte überwiesen werden – für die rasche Renaturierung geschundener Wiesen. Und wenn selbst Parlamentspräsident Walter Momper (SPD) den Spendenwettlauf unterstützt, kann ja nur gutes dahinter stecken. GA FOTO: Promo