: Film bleibt Kunst
FILME Die „Kubanische Filmwoche“ zeigt Klassiker und junge Filme aus Kuba
Es war das erste Kultur-Gesetz der neuen Regierung. Nur drei Monate nach dem Sieg der kubanischen Revolution begann das Filminstitut Instituto Cubano del Arte e Industria Cinematográficos (ICAIC) seine Arbeit. „Film ist Kunst“, heißt es programmatisch im Gesetzestext, von nun an entstanden auf der Karibikinsel statt kommerzieller Streifen revolutionäre Dokus, Kurz- und Lehrfilme, seit den 70ern auch abendfüllende Spielfilme mit eigenem Stil, die nicht selten wichtige internationale Preise einheimsen konnten. In den 90ern finanziell stark unter Druck, gibt das ICAIC heute mit einer Reihe junger Filmer wieder die zentralen Impulse für das kubanische Kino.
Eine Reihe dieser jungen kubanischen Filme sind auch im Rahmen der Kubanischen Filmwoche, die von heute bis zum Mittwoch im 3001 stattfindet, zu sehen. Fünf Stunden umfasst am Mittwoch allein das Kurzfilmprogramm junger kubanischer Cineasten der experimentell-polemischen Filmemacher-Plattform Muestra de Nuevos Realizadores im ICAIC. Aber auch der Rest des elf Termine umfassenden Programms wird von neueren Arbeiten dominiert. Den Auftakt macht heute Abend „El cuerno de la abundanica“, der aktuelle Film des „Erdbeer und Schokolade“-Regisseurs Juan Carlos Tabío: In einem kubanischen Dorf bringt die Nachricht, dass alle, die Castiñeira heißen, Erben eines riesigen Vermögens geworden sind, den Frieden durcheinander. Denn auf dem Weg zum Reichtum gibt es viele Probleme zu bewältigen. MATT
■ Do, 20. 5. bis Mi, 26. 5., 3001, Schanzenstraße 75 (im Hof), www.3001-kino.de