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Wie groß ihre Liebe zum mathematischen Rock und seiner komplex-verschachtelten rhythmischen Atypik ist, haben die Oxforder Foals (Foto) spätestens deutlich gemacht, als sie ihrem Hauptquartier offiziell den bescheidenen Namen „House of Supreme Mathematics“ gegeben haben. Das war kurz nach der Veröffentlichung ihres Erstlings „Antidotes“ vor zwei Jahren. Und darauf waren die Anleihen beim US-amerikanischen Matherock der 90er auch noch mehr als deutlich zu hören, wenn auch nicht mehr ganz so puristisch am ausgefeilten Regelwerk festgehängt wie im Fall der Vorgängerband „The Edmund Fitzgerald“. Die nämlich wurde Jack Benvan und Yannis Philippakis irgendwann „zu ernst“. „Mehr Spaß an der Musik“ war angesagt. Und so mischte das Quintett Mitte der 2000er den Einfluss der theoretisierenden Frickel-Nerds mit Minimal Techno Kölner Provenienz, Krautrock, Indie-Rock oder Dance-Punk. Ungewöhnlich, aber trotzdem sehr erfolgreich: in Großbritannien kletterte die wüste Melange aus dem Stand bis auf Platz drei der Album-Charts. Mit „Total Life Forever“ haben die Briten das Korsett ihrer Musik nun weiter gelockert, das Hecktische und Vertrackte noch mehr zurückgenommen und durch wehklagende Texturen ersetzt. Wie der „Traum eines sterbenden Adlers“ klinge das neue Album, ist sich Sänger Yannis Philippakis sicher. Und textlich geht es auch nicht mehr so kryptisch zu. Rätselhaftigkeit, das hat Philippakis nämlich auch entdeckt, kann manchmal ja auch zur billigen Ausrede werden. Und das Hauptquartier in Oxford hört auch nicht mehr auf den schmucken Mathematik-Namen. Dafür ist der Pop einen guten Schritt nach vorn gekommen. Heute Abend stellen die britischen Fohlen „Total Life Forever“ im Uebel und Gefährlich vor. MATT
Do, 20. 5., 20 Uhr, Uebel und Gefährlich, Feldstraße 60