: Villepin weiter unter Druck
PARIS rtr ■ Frankreichs Ministerpräsident Dominique de Villepin hat das dritte Misstrauensvotum seiner knapp einjährigen Amtszeit überstanden, bleibt jedoch im Zuge einer Geheimkontenaffäre angeschlagen. Trotz des klaren Abstimmungssieges am Dienstagabend zeigten sich Risse in dem konservativen Regierungsbündnis. Die eigene Partei UMP unterstützte den Regierungschef nur halbherzig. Dutzende UMP-Abgeordnete verließen vor seiner Rede demonstrativ den Plenarsaal. Auch beim Votum blieben zahlreiche Sitze der Regierungsfraktion leer. Villepin ist im Zuge der so genannten Clearstream-Affäre stark in Bedrängnis geraten. In dem Skandal um Geheimkonten in Luxemburg war ihm vorgeworfen worden, eine Rufmordkampagne gegen Innenminister Nicolas Sarkozy lanciert zu haben. Zwar verfehlten Sozialisten, Grüne und Kommunisten die erforderliche Mehrheit zum Sturz Villepins um rund 100 Stimmen. Doch stimmte der mit der UMP verbündete Chef der Partei UDF, François Bayrou, wie 10 weitere Vertraute gegen Villepin.