Blair setzt auf Atomkraft

LONDON dpa ■ Unerwartet deutlich hat sich der britische Premierminister Tony Blair für den Bau neuer Atomkraftwerke stark gemacht. Die Frage, wie die bestehenden 14 britischen AKW ersetzt werden könnten, sei „mit aller Macht zurück auf der Tagesordnung“, sagte Blair am Dienstagabend in London. Falls es keine Veränderungen in der Energiepolitik gebe, werde Großbritannien seine Klimaschutzziele bis 2025 „dramatisch“ verfehlen, sagte Blair. Außerdem werde sich das Land, das sich derzeit noch fast völlig mit heimischem Gas versorgt, dann „zu 80 bis 90 Prozent von ausländischen Importen“ aus Ländern wie Russland oder Algerien abhängig sein. Der Premierminister stützte sich bei seinen Äußerungen auf die noch unveröffentlichte Untersuchung einer Regierungskommission, die sich mit dem künftigen Energiebedarf Großbritanniens beschäftigt.