: Mehr Straße und mehr Schiene
VERKEHR Seltene Eintracht von Unternehmern und Gewerkschaften: Der Norden braucht bessere Infrastruktur
Im Schulterschluss kämpfen der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und Unternehmensverbände für den Ausbau und die Modernisierung der Verkehrsinfrastruktur in Norddeutschland. Auf ein entsprechendes Positions- und Forderungspapier haben sich erstmals der DGB und die Unternehmensverbände in Hamburg und Schleswig-Holstein (UV Nord) geeinigt.
Norddeutschland brauche moderne und leistungsfähige Verkehrswege, heißt es in dem Papier. Die Schienenknoten in Nordniedersachsen (die Y-Trasse), die östliche Güterstrecke von Hamburg nach Bayern, die Vertiefung der Elbe, der Bau einer Hafenquerspange sowie Modernisierung und Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals gehörten zu den wichtigsten Vorhaben. Ganz oben auf der Prioritätenlisten stehen auch der Weiterbau der A 20, den vor zwei Wochen das Bundesverwaltungsgericht stoppte.
Die Infrastrukturpolitik müsse einen neuen Stellenwert erhalten, fordern die Verfasser. „Eine gut funktionierende Verkehrsinfrastruktur ist die Voraussetzung für Beschäftigung und Lebensqualität.“ Seit vielen Jahren werde in Erhaltung, Modernisierung und Ausbau der Verkehrsinfrastruktur im Norden zu wenig investiert. Dies müsse sich unverzüglich ändern.
„Mehr als 90 Prozent der weltweit gehandelten Güter und 25 Prozent aller deutschen Ausfuhren werden über den Seeweg transportiert“, sagte der Vorsitzende des DGB Nord, Uwe Polkaehn. Die Bedeutung von Sanierung und Ausbau der Verkehrsinfrastruktur im Norden eine „erstmals Arbeitgeber und Gewerkschaften“, so Uli Wachholtz, Präsident des UV Nord. (dpa/taz)