: Haftbefehl wegen Überfall-Lüge
BERLIN rtr ■ Der nach eigener Darstellung in Berlin wegen seiner Nationalität überfallene Italiener ist wegen Vortäuschens einer Straftat in Haft genommen worden. Es bestehe der dringende Verdacht, dass der 30-Jährige den Behörden vorgegaukelt habe, Opfer eines fremdenfeindlichen Angriffs geworden zu sein, sagte ein Justizsprecher gestern. Eine Ermittlungsrichterin des Amtsgerichts Berlin-Tiergarten habe wegen Fluchtgefahr am Donnerstagabend Haftbefehl erlassen. Derzeit befinde sich der am Kopf und am Knie verletzte Mann im Haftkrankenhaus. Der Italiener hatte angegeben, er sei am vergangenen Wochenende im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg von drei kahlköpfigen Tätern mit einem Baseballschläger geschlagen worden. Nach Erkenntnissen der Ermittler soll er jedoch angetrunken in ein Gleisbett der S-Bahn am Alexanderplatz gefallen sein. Da er in Deutschland keinen festen Wohnsitz habe und ihm im Falle einer Verurteilung eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren drohe, bestehe aus Sicht des Amtsgerichts Fluchtgefahr.