PLATTE FORSCHUNG: WÜRMER WOLLEN EWIG LEBEN

Ein Event zieht gerade die Forscherwelt in seinen Bann und sorgt für ungläubiges Staunen: die Internationale Plattwurm-Tagung in Münster. Im Rahmen dieser trendigen Veranstaltung schneiden Wissenschaftler aus dreizehn Ländern noch bis Freitag unablässig unschuldige Plattwürmer in Stücke und schauen zu, wie aus den Hälften zwei neue Tiere wachsen. Dann referieren sie über das Wunder dieses „zellulären Tausendsassas“. Davon könne die Medizin nämlich noch viel lernen, glauben die Forscher. Denn: „Wenn sie nicht gefressen werden, leben die Tiere ewig“, sagte etwa Kerstin Bartscherer vom Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin der Nachrichtenagentur dpa. „Vielleicht finden wir irgendwann Gene im Plattwurm, die es auch im Menschen gibt und die man aktivieren kann, um ihre Regeneration zu fördern.“ Dazu sollten die Forscher am besten gleich mit einer Vergleichsstudie am singenden Plattwurm Johannes Heesters beginnen, der scheint ja auch unsterblich zu sein. Hoffentlich schneiden sie ihn dabei nicht in nachwachsende Stücke. Ein Jopi Heesters ist definitiv genug.