Schröder tritt in Hamas-Fettnapf

BERLIN rtr ■ Das Plädoyer von Exkanzler Gerhard Schröder für eine Aufnahme direkter Verhandlungen mit der Hamas-geführten Palästinenserregierung ist in der Politik nicht gut aufgenommen worden. Matthias Wissmann vom Bundestags-Europaausschuss sagte gestern, die Äußerungen Schröders seien „unklug und darüber hinaus gefährlich. Signalisiert er doch damit der Hamas, es gebe Chancen, mit ihrer Politik Erfolg zu haben“. Der SPD-Außenpolitiker Rolf Mützenich sagte, „als Deutsche sollten wir nicht die Ersten sein, die den ersten Schritt zu Verhandlungen mit der Hamas gehen“. Als neuer Ehrenvorsitzender des Nah- und Mittelost-Vereins hatte Schröder dort im Beisein von Außenminister Frank-Walter Steinmeier entgegen der EU-Linie direkte Kontakte mit der Hamas gefordert und die Politik Israels gegenüber den Palästinensern indirekt als falsch bezeichnet. Steinmeier vertritt dagegen wie EU und Nahostquartett die Haltung, dass die Hamas zunächst Israel anerkennen und der Gewalt abschwören müsse, bevor es Gespräche geben kann.