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Archiv-Artikel

Xaver, Xaver, du versandest

POESIE Alle reden vom Wetter – wir dichten

Xaver, warnt der Wetterdienst seit Tagen, Wird an uns’ren Küsten schrecklich nagen,Wird vielleicht ganz Hamburg unterspülenWird erst Aurich dann auch Binz entsetzlich kühlenWird recht ruppig Bäume fällen,Ach, und überall hörst du es bellenDieser Sturm wird kein leichter sein,Dieser Sturm wird voll schweinisch und barschEr heult entsetzlich. Und mir fällt bloß ein:

Xaver hielt ich schon immer für ungeil. Weil,Ach, lassen wir das. Und: Gedenken wir doch besser derVielen die der Sturm hat um ihr Haus und ihre Ruh gebracht,Ein Ehepaar aus Husum schläft bereits die zweite NachtRecht ungemütlich. Denn, es schnarcht, wenn angstvoll träumt, er:Dass dieser Sturm wird kein leichter sein,Dass er bald wütet, schmeckt, sich anfühlt wie ein alter Dorsch,Und, darin wird er mit vielen ziemlich einig sein,Dorschleber mag er eigentlich nicht sehr

Recht so! der Sturm verläppert sich und weht,Ein laues Lüftchen nur, durchs Land,In Schweden heißt er Sven, Bodil in Dänemark,Vereinzelt fiel die Schule aus. Doch geht,An alle jetzt schon die Entwarnung raus: Gefahr gebannt,Je nun, ach!, dieser Mega-Sturm – der war halt nicht so starkWie erst vom Wetterdienst und allen Meteorologen laut gedacht:Es war, so steckt die Zunft uns, im Vertrau’n, der Name. Der hat das vollbracht.

Denn droht ein Xaver, Xavier, Javier mit Sturm und Brausemeer und so, so …Sachen – Klingt das Ergebnis hinterherStets weichgespült und fad wie faules Gas aus seinem Rachen.

ALAN SMITHEE