Gesundheit muss keine Qual sein

Es kommt nicht nur darauf an, was wir essen, sondern auch wie

RASMUS CLOES, KEINARIER

Joghurt schützt vor Blasenkrebs, Leinsamen ist gut gegen Arthrose und Apfelsaft verringert das Risiko auf einen Herzinfarkt – fast wöchentlich verkündet die Wissenschaft vom Essen und Trinken eine neue Wahrheit. Aber oft sind die Ergebnisse widersprüchlich und werden nicht selten nach einigen Jahren wieder revidiert. Und doch ist es möglich, gesund zu essen. Dann ist es nicht wichtig, was gegessen wird. Es zählt, wie gegessen wird.

Denn der Mensch ist keine Maschine. Er ist ein komplexes Wesen, das nicht einfach bei Fehlfunktion repariert und mit Treibstoff befüllt werden kann. Es gibt nicht nur krank oder gesund, vielmehr sind die beiden Begriffe Extreme eines Mischzustands. Ständig entscheidet sich, welches Extrem überwiegt.

Mythos gesundes Essen

Dabei geht es nicht allein um den Zustand des Körpers, sondern auch um nicht Greifbares wie das soziale oder psychische Wohlbefinden. Dieses wird von Studien, die sich nur mit den reinen Nährwerten des Essens beschäftigen, nicht beachtet. Sie betrachten den Menschen nicht im Ganzen und können so auch seine Gesundheit nicht komplett erfassen.

Etwas nicht deshalb zu essen, weil es schmeckt, sondern weil es gesund ist, bedeutet, nur auf der körperlichen Ebene anzusetzen. Anders ist es beim Grillen mit Freunden im Park oder bei Wein und Käse am Abend. Das kann für den Körper allein weniger gesund sein, setzt aber am sozialen und geistigen Wohlbefinden an und fördert damit die Gesundheit des Menschen als Ganzes.

Also tun Sie heute Ihrer Gesundheit etwas Gutes und treffen Sie sich mit Freunden zu einer Currywurst um die Ecke oder genießen Sie ein großes Stück Käse vom Markt. Machen Sie mit dem alten Irrglauben Schluss, dass Medizin schlecht schmecken muss.