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Archiv-Artikel

„Schmerzen kleinhalten“

PODIUM Anlässlich des Jugend-Projekts „future shock“ diskutieren ExpertInnen über Integration

Von SCHN
Gregor Straube

■ 40, ist Leiter des Projekts „future shock“, freiberuflicher Kulturmanager und Seminarleiter im Bereich Berufsorientierung.

taz: Herr Straube, welche Exponate haben die Jugendlichen hergestellt?

Gregor Straube: Collagen, Zeichnungen, Graffiti, Geschriebenes. Alle eint das Thema kulturelle Vielfalt und Erfahrungen mit Integration oder Diskriminierung.

Welche Arbeit hat Sie besonders beeindruckt?

Ein Graffiti, wo zu lesen ist: „My name is Emrah, but I’m not a terrorist“. Das ist erschreckend und das ist etwas, was Jugendliche oft nicht aussprechen. Wir machen in der Jugendbildung häufig die Erfahrung, dass Diskriminierung kleingeredet wird, dass gesagt wird: „Wir haben kein Problem mit Rassismus.“

Wie erklären Sie sich das?

Ich denke, das ist ein Mechanismus, um die Verletzung zu verdrängen, um die Schmerzen kleinhalten zu können.

Aber die Jugendlichen nehmen ja auch an der Diskussion teil ...

Sie sitzen nicht auf dem Podium, sondern in den ersten Zuschauerreihen und können Fragen an die Fachleute stellen – müssen das aber nicht. Was uns jedoch sehr wichtig ist, ist die Ausstellung, die Veröffentlichung der Exponate – und zwar nicht nur an den Schulen der Jugendlichen.

Wird in Bremen genug gegen Diskriminierung und für Integration getan?

Es gibt in Bremen viele aktive Schulen und Lehrer und viele Projekte und Vereine, die gute Arbeit machen. Allerdings haben mich die Reaktionen auf einigen Beiratssitzungen zum Thema Flüchtlingsunterkünfte schon sehr erschreckt. Aber auf dem Podium sind ja Experten zum Thema Migration und Integration – die werden sicher Fundierteres zum Thema Handlungsbedarf in Bremen sagen können als ich INTERVIEW: SCHN

18 Uhr, Kesselhalle im Kulturzentrum Schlachthof

Ausstellung: Spedition am Güterbahnhof (bis 22. Dezember) und Stadtbibliothek Am Wall (18. Februar bis 1. März 2014)