Alle echt? In Osnabrück werden Bilder untersucht

EXPERTISE Nussbaum-Haus überprüft einige Exponate auf Fälschungen, nachdem eine bekannt wurde

„Vor solchen Fälschungen gibt es keinen 100-prozentigen Schutz“

RITA RYSKI, KULTUSDEZERNENTIN

Nach dem Fund eines gefälschten Gemäldes will das Nussbaum-Haus in Osnabrück weitere Exponate auf ihre Echtheit untersuchen lassen. „Bei Einzelnen soll noch mal geprüft werden“, sagte Stadtsprecher Sven Jürgensen am Donnerstag und bestätigte einen Bericht der Neuen Osnabrücker Zeitung. Es ginge aber wohl nur um eine Hand voll der insgesamt 180 Werke.

Seit Mittwoch muss sich vor dem Berliner Landgericht eine Fälscherbande verantworten. Sie soll unter anderem das Gemälde „Stillleben mit Puppe und Pampelmuse“ für 200.000 Euro an die Nussbaum-Foundation verkauft haben.

„Es muss nicht die gesamte Sammlung geprüft werden, dafür gibt es keinen Anlass. Viele Bilder sind über jeden Zweifel erhaben“, sagte Jürgensen. Das angeblich 1943 entstandene Bild des 1944 in Auschwitz ermordeten Künstlers hing rund zwei Jahre in dem Museum. Es sollte aus einem Privatbesitz aus Belgien stammen.

„Selbstverständlich wurde vor Ankauf des Bildes eine Expertise eingeholt, die keinen Zweifel an der Echtheit des Nussbaum-Bildes gelassen hat, aber vor solchen Fälschungen gibt es keinen 100-prozentigen Schutz“, sagte die Kultusdezernentin der Stadt, Rita Ryzski. „Mehrere Fachleute haben sich das Bild angesehen“, konkretisierte Jürgensen. (dpa)