: Streiks dauern an
Neue Geheimgespräche über die Gehälter an Universitätskliniken an diesem Wochenende
BERLIN dpa/taz ■ Für eine rasche Lösung des Tarifkonflikts der Uni- und Landesklinikärzte soll es am Wochenende einen neuen Anlauf geben. An einem geheimen Ort wollen sich der Verhandlungsführer der Länder, Niedersachsens Finanzminister Hartmut Möllring (CDU), und der Vorsitzende der Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB), Frank Ulrich Montgomery, zusammensetzen. Dabei sollen Möglichkeiten für eine Wiederaufnahme der abgebrochenen Tarifgespräche sondiert werden.
Ort und Zeitpunkt des Treffens seien geheim, sagte ein Sprecher Möllrings gestern in Hannover. Der Marburger Bund will einen eigenen Tarifabschluss für die rund 22.000 Mediziner an Uni- und Landeskliniken erreichen. Gefordert sind bis zu 30 Prozent höhere Einkommen und bessere Arbeitsbedingungen. Die Länderseite dringt darauf, dass der MB einen zuvor mit Ver.di ausgehandelten Tarifvertrag akzeptiert. Darin sind Einkommenssteigerungen für Uniärzte bis zu 23 Prozent vorgesehen. Dem MB ist dies zu wenig, er vertritt den Großteil der betroffenen Ärzte.
Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) zeigte sich zuversichtlich, dass der Tarifstreit bald beendet wird. „Wir haben eine Chance, dies innerhalb der nächsten acht Tage hinzubekommen.“
Die Ärzte verschärften vorerst ihre Streiks. In Mainz traten die Mediziner in einen unbefristeten Streik. Nach Angaben eines Ärztesprechers sollten einzelne Stationen geschlossen und Patienten verlegt werden. Von Montag an soll der Arbeitskampf an den Uni- und Landeskrankenhäusern ausgeweitet werden.