: Radler unter Strom
ELEKTRO-RÄDER Fahrräder mit Hilfsmotor sind im Kommen: Die elektrisch verstärkten Modelle helfen am Berg, auf Langstrecken oder in leistungsgemischten Radlergruppen
■ eBike-StoreLindenstraße 1 20099 Hamburg www.ebikestore.de
■ eQualityBergstr 3-9 21465 Hamburg www.ihr-elektrofahrrad.de
■ Ultra Motor E-Bike HamburgHohenzollernring 46 22763 Hamburg www.e-bike-hamburg.com
■ AlsterspeicheDorothea-Kasten-Straße 1 22297 Hamburg http://tinyurl.com/alsterspeiche
VON WOLFGANG DENZLER
Hamburg ist eine Radfahrer-Stadt. Trotz vieler Gefahrenstellen wie unbefestigten Radwegen oder der manchmal rüden Sitten anderer Verkehrsteilnehmer umrunden ganze Rudel die Alster oder kämpfen sich durch die Innenstadt. Und wenn man dem Senat glauben darf, werden es sogar immer mehr.
Unsportliche oder ältere Mitmenschen, die mit dem Tempo der Großstadtbiker nicht mithalten wollen oder können, haben da oft das Nachsehen. Als Lösung bieten sich Elektrofahrräder an. Damit macht auch der Anstieg in der Ost-West-Straße keine Mühe. Fahrräder mit elektronischem Antrieb können aber auch für jüngere oder sportlich ambitionierte Radfahrer interessant sein. Damit kann es dann auch die Harburger Berge rauf und runter gehen. Außerdem kann der Hilfsmotor Leistungsunterschiede in gemischten Radlergruppen ausgleichen helfen.
In Hamburg haben sich einige Händler auf Elektrobikes spezialisiert. Aber auch in vielen anderen der großen und kleinen Radläden in Hamburg finden sich einige Modelle im Angebot.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Bauarten: dem E-Bike und dem Pedelec. Das E-Bike ist die klassische Variante, hier funktioniert der elektrische Antrieb unabhängig davon, ob zusätzlich getreten wird oder nicht. Je nach Geschwindigkeit braucht der Fahrer einen Mofaführerschein und ein Versicherungskennzeichen.
Das Pedelec (Pedal Electric Cycle) ist inzwischen deutlich beliebter. Hier funktioniert der Elektromotor nur, wenn in die Pedale getreten wird. Die Antriebsleistung lässt sich auf 25 bis 200 Prozent der Tretleistung des Fahrers einstellen. Bis zu einer Geschwindigkeit von 25 Km/h sind die Pedelecs zulassungsfrei. Leistungsstärkere Modelle sind wie Mofas versicherungspflichtig. Ein Helm ist wie bei normalen Fahrrädern keine Pflicht, aber trotzdem empfehlenswert. Die Auswahl an Modellvarianten ist inzwischen groß. Es gibt strombetriebene Trekking-, oder Mountainbikes genauso wie Liege- oder Faltfahrräder.
Der größte Nachteil der stromgetriebenen Räder ist ihr Preis. Während normale alltagstaugliche Qualitätsräder ab etwa 500 Euro zu haben sind, fängt die Einsteigerklasse der Elektroräder bei 1.500 Euro an. Da die Räder durchaus das Auto auf dem Weg zur Arbeit oder bei kleinen Einkäufen ersetzen können, relativieren sich die Anschaffungskosten. Rund zehn Cent kostet eine Akku-Ladung, die für etwa 40 Kilometer Fahrt ausreicht.
Bedenken sollte man das Gewicht der Räder. Wenn der Akku leer ist oder der Motor ausfällt, spürt der Fahrer die bis zu 30 Kilogramm deutlich in den Beinen. Auch wenn das Rad über Treppen oder in den Zug gehoben werden muss, stehen gerade älteren Nutzer vor einem Problem.
Ausgesprochen vorteilhaft sind E-Bikes und Pedelecs aber für die Umwelt. Schließlich ist man komplett abgasfrei unterwegs und benötigt kaum Parkfläche. Für ein gänzlich grünes Gewissen sollten die Räder aber nur mit Ökostrom geladen werden. Auf Gesundheit und Fitness wirkt sich das Fahren mit Hilfsmotor fast genauso positiv aus, wie normales Radfahren. Zwar wird dem Fahrer weniger Leistung abverlangt, das aber wird dadurch ausgeglichen, das man sich längere Fahrten zutrauen kann – und dass der innere Schweinehund leichter überwunden wird.