hamburg heute: New York zu Gast
Das „Ensemble Resonanz“ erfüllt die Musikhalle mit den Klängen der Weltstadt. Als „New York School“ hat man die Gruppe von Musikern bezeichnet, die sich seit den 50er Jahren um John Cage und Morton Feldman versammelte. Man wollte die Sinnlichkeit des Tons behaupten gegen die Monotonie und Strenge der Schönbergschen Zwölftonmusik und der daraus resultierenden Seriellen Musik. Jetzt ist in Hamburg die Folgegeneration dieser Schule zu hören. „Fresh music from New York“ kündigt das „Ensemble Resonanz“ an. Das hatte sich 1994 aus Mitgliedern der „Jungen Deutschen Philharmonie“ gebildet und widmet sich seitdem vor allem zeitgenössischer Musik. Heute stehen Werke von Elliott Smith, Phil Kline, Steve Reich, John King und Julia Wolfe auf dem Programm. Durch einen „Lauschangriff“ – einer vorkonzertlichen Gesprächsrunde mit der Komponistin Wolfe um 19 Uhr im Chorzimmer der Musikhalle, will das Ensemble dem Musikverständnis begrifflich auf die Sprünge helfen.
Um 20 Uhr geht es dann im Kleinen Saal weiter. Bekannt ist in Hamburg der Multi-Instrumentalist Elliott Sharp. Im Mai diesen Jahres hatte er bereits sein Talent als Singer und Songwriter unter Beweis gestellt. Gespannt sein kann man auch auf Steve Reichs „Triple Quartet“, eine Komposition für drei Streichquartette. „Das Ergebnis ist alles in allem ein Stück, das wesentlich dissonanter und ausdrucksstärker ist, als ich es erwartet hatte“, sagte Reich dazu. Dem einen oder anderen zu bunt könnte es dagegen bei Phil Kline werden: der bastelt seine Klanggebilde aus zeitgenössischer Klassik, Rock und elektronischem Ambiente. MAP
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