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Archiv-Artikel

staatsbesuch und parlamentarierstolz Politzirkus

Die gähnende Langeweile des kleinen CDU-Parteitags, einmal mehr kein Forum angeregter Debatten, forderte eine aufrüttelnde Attacke. Also musste der Bürgermeister am Dienstagabend in die Bütt, um der Opposition eins überzubraten.

Störzeilevon MARCO CARINI

Mangels besserer Themen schoss Ole von Beust sich darauf ein, dass SPD und GAL nicht bereit seien, eine Bürgerschaftssitzung Mitte September um einen Tag zu verschieben, weil Handelskammer und Senat mit dem chinesischen Ministerpräsidenten im Rathaus zu tafeln gedenken. Ein Zeichen für die „Vermieftheit“ einer kleinkarierten, so was von gar nicht weltoffenen SPD sei diese Verweigerungshaltung, polterte Beust unter dem Beifall der Anwesenden.

Das mögen Sozialdemokraten und Grüne natürlich nicht auf sich sitzen lassen. Das Parlament sei keine „Verschiebemasse im Polit-Event-Kalender von Handelskammer und Senat“ keulte SPD-Fraktionschef Michael Neumann zurück, und GAL-Amtskollegin Christa Goetsch ergänzte pflichtschuldig, „dass das Parlament sich seine Termine nicht von der Handelskammer diktieren lassen kann“.

Zu Anfang des Sommerlochs hat die Stadt also zum Glück keine gravierenderen Probleme. Regierte im Reich der Mitte noch ein Kaiser – man könnte mit einigem Recht vom Streit um Kaisers Bart sprechen.