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Archiv-Artikel

französische zeitungen über die krise beim airbus-konzern EADS

Die Libération in Paris schreibt: Die Serie von Schwierigkeiten bei EADS und seiner Airbus-Filiale nimmt Züge einer regelrechten Pechsträhne an. Fast schon eine Luftfahrt-Katastrophe, die gestern mit dem spektakulären Kursverfall des europäischen Flugzeugbauers einen Höhepunkt erlebt hat. Die neuen Lieferverzögerungen für den A 380 sind der Hauptgrund, auch wenn sie nicht für sich allein abschreckend sind: Die Serienherstellung eines solchen Luftriesen bedeutet eine unendliche Serie von technischen Herausforderungen – und somit immer wieder mögliche Verzögerungen. Dies hätte man voraussehen und einen weniger ehrgeizigen Zeitplan wählen müssen.

Das Pariser Wirtschaftsblatt La Tribune meint: Die Rückkehr zur Erde ist für EADS brutal. Noch vor einem Jahr schwebte das Mutterhaus von Airbus auf einer Wolke. Dann hat sich plötzlich der Wind gedreht. Zuerst gab es den innerfranzösischen Streit um den Posten des Vizedirektors. Dann die offenkundig verfrühte Entscheidung, einen Konkurrenten zum jüngsten Spross der Boeing-Familie, dem 787, zu lancieren. Doch solange die Geschäfte gut liefen, war dies nicht so schlimm. Dies erklärt die Fassungslosigkeit der Börse über die unerwartete schlechte Nachricht der Lieferverzögerungen für den Riesen A 380 und ihre voraussehbaren finanziellen Konsequenzen.