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Archiv-Artikel

STEINBRÜCK IN 3 DATEN

Von KOCH

27. Oktober 1998: Peer Steinbrück wird mit 51 Jahren SPD-Finanzminister in Nordrhein-Westfalen. Er kommt aus Kiel, wo er unter Ministerpräsidentin Heide Simonis Wirtschaftsminister war, deren Politik er als „Pepita“ verspottet hatte, kleinkariertes Gefummel. Als am 2. November 2002 NRW-Ministerpräsident Wolfgang Clement ins Bundeskabinett aufrückt, wird Steinbrück sein Nachfolger. Einen Namen macht er sich vor allem dadurch, dass er sich mit dem grünen Koalitionspartner streitet.

22. Mai 2005: Peer Steinbrück verliert als Ministerpräsident und SPD-Spitzenkandidat die Landtagswahl von Nordrhein-Westfalen. Parteichef Franz Müntefering und Bundeskanzler Gerhard Schröder rufen noch am Wahlabend Neuwahlen im Bund aus. Zur Niederlage Steinbrücks trug auch bei, dass er das Image des distanzierten, kühlen Politikverwalters norddeutscher Herkunft nicht abstreifen konnte. Mit der Lebensrealität der Bergarbeiter im Ruhrgebiet und deren Mentalität konnte er nicht viel anfangen.

19. Juni 2006: Bundesfinanzminister Peer Steinbrück informiert den Parteirat der SPD über die Grundzüge der geplanten Reform der Unternehmenssteuer. Kernpunkt: Die Gewinnsteuer für Konzerne soll von 25 Prozent auf die Hälfte sinken. Das freut die Manager und ärgert viele Genossen. Über die Details darf erst gesprochen werden, wenn am Sonntag der Koalitionsausschuss das Steuerkonzept offiziell abgesegnet hat. KOCH