hamburg heute
: Oles Glasdom

Heute plant der Bürgermeister den Neubau auf dem Domplatz über der Hammaburg erneut neu

Nicht bekannt ist, ob seinerzeit auch so viel und kontrovers debattiert wurde, als es galt, Hamburg zu gründen. Es darf bezweifelt werden. Bekannt ist jedoch, dass die Diskussionen über die Neugestaltung des Domplatzes in der City kein Ende zu nehmen scheinen. Es sei denn, der Chef spricht heute ein Machtwort.

Mit Kultursenatorin Karin von Welck, Bausenator Michael Freytag und Oberbaudirektor Jörn Walter will Bürgermeister Ole von Beust heute darüber beraten, ob der ebenso voluminöse wie umstrittene Glasplast über der Hammaburg zu retten ist. Als bekennender Anhänger von Glas und Beton dürfte es ihm jedoch schwer fallen, sich von dem Projekt zu verabschieden.

Altkanzler Schmidt brach vorige Woche in der Zeit den Stab über den Koloss, den er aus seinem Herausgeber-Zimmer im benachbarten Pressehaus keinesfalls zu erblicken wünscht, Ex-Oberbaudirektor Egbert Kossak riet wie immer zu Backstein und Bullaugen und die Opposition mäkelt schon lange an Architektur und Nutzungskonzept des Projekts herum.

Nicht ohne Wirkung zu erzielen, wie das heutige Spitzengespräch im Rathaus zu beweisen scheint, wenngleich die Senatspressestelle beteuert, es sei schon länger geplant gewesen. Das bisher letzte dieser Art jedoch fand 2003 statt: Danach hatten sich die Kitschkräne des Jeff Koons auf dem Spielbudenplatz erledigt. Vorbildlich. SMV