Prozess wegen Attentatsplan

STUTTGART afp ■ Am frühen Morgen des 3. Dezember 2004 nahm die deutsche Polizei beim Berlin-Besuch des damaligen irakischen Ministerpräsidenten Ijad Allawi drei Iraker fest. Die Festnahmen sorgten weltweit für Schlagzeilen, weil die deutschen Sicherheitsbehörden damit möglicherweise im letzten Moment einen Anschlag auf Allawi vereitelten. Ab heute müssen sich die mutmaßlichen Mitglieder der islamistischen Terrorgruppe Ansar al-Islam vor dem OLG Stuttgart wegen Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung verantworten. Bei Telefonüberwachungen waren die Ermittler im Dezember 2004 auf Hinweise gestoßen, wonach ein Anschlag auf Allawi geplant sei. Die Behörden seien auf Grund dieser Überwachungen von einer „erheblichen Gefährdung“ ausgegangen, hieß es damals. In den Morgenstunden wurden die drei Männer daraufhin bei Razzien in Berlin, Stuttgart und Augsburg verhaftet. Vor dem OLG München beginnt unterdessen ebenfalls heute ein Prozess gegen zwei Iraker, denen Unterstützung oder Mitgliedschaft in einer ausländischen Terrorvereinigung zur Last gelegt wird.