: Prophetie vom Dach - Teil 2
... von SiliconValley anrufend. Manchmal geraten sie in Händel, wenn sie beim Skaten die neusten Apps auschecken und dabei ein altes Mütterchen übersehen, das gerade die Einkäufe nach Hause bringen will: „Verschwenden Sie nicht meine Zeit!“, brüllt es barsch vom Brett herunter, und, weiterrollend: „Information wants to be free! “ Es kommt jetzt immer häufiger zu personalpolitisch heiklen Situationen an der Pforte in Axel-Springer-Alley, weil der Diensttuende nicht weiß, ob er einen bärtigen Chaoten aus Kreuzberg, einen bärtigen Abteilungsleiter aus Zehlendorf oder einen bärtigen Hochbegabten aus L. A. vor sich hat. Ist es eine potenzielle Betriebsstörung oder hoch bezahltes Humankapital? Den Unterschied, falls es ihn überhaupt gibt, kann man womöglich nur am Geruch erkennen, wobei auch das nicht sicher ist, legt man heute doch auch zu Haus bei Freaks Wert auf Körperhygiene und olfaktorische Noblesse. Derweil besetzen brandneue Start-ups die geheimen, atombombensicheren Notredaktionsräume des Konzerns, wofür man erst das bis dahin dort geduldete Künstlertum ausfegen und dessen Graffiti übertünchen muss. Was da wohl entwickelt wird? Sich das auszumalen, dafür reicht selbst unsere expertenfreie Dachgartenfantasie nicht aus. „Die Diktatur der Manipulateure muss gebrochen werden. Es kommt darauf an, eine aufklärende Gegenöffentlichkeit zu schaffen“, hieß es mal. Jetzt wird bei Springers ausgechillt. Die Nerds übernehmen das Kommando. Gefummelt wird bloß noch an den ...