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Archiv-Artikel

Der letzte Tritt

Nach drei Jahren öffnet das Design- und Video-Kollektiv „Blackdata“ Freitagnacht zum letzten Mal im Waagenbau die Türen für den „Fightclub“. Zum Abschied ist der New Yorker Abe Duque an den Plattentellern zu Gast

Fr., 23.6., 23 Uhr, Waagenbau, Max Brauer Allee 204

Das städteübergreifende KünstlerInnen-Kollektiv und Label „Blackdata“ beschäftigt sich nun schon seit über sieben Jahren mit elektronischer Musik, Grafikdesign und Videokunst – etliche Plakate, Grafiken, Bilder, Flyer, Videos, Installationen und einige eher undefinierbare Dinge sind dabei bisher entstanden. Anfangs wurde lange Zeit der legendäre Golden Pudel Club visuell betreut. Nicht viel Zeit sollte jedoch vergehen, da schmissen die VJs von „Blackdata“ bereits in ganz Europa ihre Produkte an die Wände der Elektro-Clubs. Mittlerweile gehen auch Musikvideos – unter anderem für Shitkatapult und Funkstörung –, der Club Electro Osho in Göttingen und eben der „Fightclub“ im Hamburger Waagenbau auf das Konto der umtriebigen Untergrund-Arbeiter.

Letzterer startete vor drei Jahren, um sich einmal im Monat der Verbindung von „ass kickin‘ electronica“ und visueller Kunst in angemessenem Ambiente zu widmen. Der Plan ging trotz damals in der Elektro-Szene noch unbekannter Location auf und „Blackdata“ konnte einige der angesagtesten Elektroniker – unter anderem Strobocop, Highfish, Karotte, Stachy, Kaos, M.I.A, Dinky, T. Raumschmiere, Jeremy P. Caulfield und Jochen Heib – dazu bewegen, die Tanzfläche des Clubs zu rocken.

Nach drei Jahren, 45 DJs und etlichen selbst produzierten Visuals ist nun Schluss. Freitagnacht findet im „Fightclub“ der „Last Kick“ statt. Auf zwei großen Floors, die von Koffa und Schmuddel von „Blackdata“ und Tasso von „Okinawa69“ aus Köln bebildert und koloriert werden, gibt es dann fünf befreundete DJs zu hören: Die „Fightclub“-Residents Tyler Durdan und DNS, Play von „Diynamic“, Shumi von „Okinawa69“ und Eurokai von „Liebe Detail“. Dazu gibt es eine Ahnengalerie mit allen Flyern, Plakaten und Videos des Kollektivs und einen äußerst feinen Hauptakt zu bestaunen: Carlos Abraham Duque Alcivar aka Abe Duque aka Kirlian aus New York. Der in Queens lebende Sohn eines Geistlichen und Musikers hält im mittlerweile vom Vocal-House dominierten Big Apple seit 1988 den verschiedensten Versionen des Techno die Stange und ist vor allem für seine funky 303-Programmierung und seine minimalistischen lateinamerikanischen Rhythmen bekannt.

Robert Matthies