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Archiv-Artikel

Mexiko sagt: Danke, Iran!

Die Mexikaner verlieren gegen Gruppensieger Portugal mit 1:2, stehen aber trotzdem im Achtelfinale

Von TOK

BERLIN taz ■ Sie sind die WM-Achtelfinal-Könige: 1994 in den USA, 1998 in Frankreich, 2002 in Japan und Südkorea erreichten die Mexikaner immer die K.o.-Runde – und schieden dann aber auch aus. Jetzt stehen die Mittelamerikaner erneut im Achtelfinale. Mexiko verlor zwar gegen Gruppensieger Portugal mit 1:2, doch Angola kam beim Parallelspiel gegen die bereits ausgeschiedenen Iraner nicht über ein 1:1 hinaus.

Deco draußen, Pedro Pauleta draußen und Christiano Ronaldo draußen. Portugals Trainer Luiz Felipe Scolari schonte das Dreigestirn gegen die Mexikaner schon für das Achtelfinale. Nur Figo stand als einziger Topstar der Portugiesen auf dem Platz. Diesen Luxus konnte sich Mexikos Trainer Ricardo La Volpe im Fernduell mit Angola selbstverständlich nicht leisten.

Trotz des Fehlens der Stammkräfte dominierten die Portugiesen von Anfang an. Und gingen schnell in Führung: Simao passte von links auf Maniche und der Profi des FC Chelsea ließ Mexikos Torhüter Oswaldo Sanchez keine Chance (6.). Passgeber Simao selbst erzielte das 2:0 per Elfmeter in der 24. Minute. Vorausgegangen war ein überflüssiges und dummes Handspiel von Mexikos Kapitän Rafael Marquez. José Fonseca, der in der WM-Qualifikation schon zehn Tore erzielte, brachte die Mexikaner wieder zurück ins Spiel: Nach einem Eckball kam er freistehend zum Kopfball und traf ins lange Eck zum 1:2 (29.). Den Ausgleich hätten Fonseca oder Marquez kurz vor der Pause besorgen können, doch beide konnten eine Flanke nicht verwerten.

Immerhin: Die Mexikaner gestalteten das Spiel fortan wieder ausgeglichen. In der 57. Minute hatte Omar Bravo die große Ausgleichschance. Handspiel Miguel, Elfmeter Mexiko: Doch Bravo schoss desolat übers Tor. Zudem erhielt Luiz Péres die Gelb-Rote Karte (61.). Doch auch in Unterzahl war Mexiko gefährlicher. Gewiss, das lag vor allem daran, dass sich die Portugiesen als sicherer Gruppensieger mit Ergebnisverwaltung begnügten. Die mexikanische Mannschaft steht also im Achtelfinale – mal sehen, ob das schon wieder die Endstation ist. TOK

Portugal: Ricardo – Miguel (61. Ferreira), Fernando Meira, Ricardo Carvalho, Caneira – Maniche, Petit – Figo (80. Morte), Tiago, Simão – Hélder Postiga (69. Gomes)Mexiko: Sánchez – Rodríguez (46. Zinha), Osorio, Salcido – Méndez (80. Franco), Márquez, Pardo, Pérez, Pineda (69. Castro) – Bravo, FonsecaSchiedsrichter: Lubos Michel (Slowakei)Zuschauer: 52.000Tore: 1:0 Maniche (6.), 2:0 Simao (24.), 2:1 Fonseca (29.)Gelbe Karten: Miguel, Maniche, Morte, Gomes / Rodriguez, Pérez, MárquezGelb-rote Karte: Pérez (nach Foulspiel und Schwalbe)Besondere Vorkommnisse: Omar Bravo verschießt Handelfmeter (57.)