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Archiv-Artikel

SV Wilhelmshaven streitet mit der FIFA

4. LIGA Mit Einsprüchen gegen den Zwangsabstieg wehrt sich der Verein gegen die Verbände

Bislang kann selbst die Androhung eines möglichen WM-Ausschlusses Deutschlands den SV Wilhelmshaven nicht aufhalten. Der Fußball-Viertligist ist trotz des Drucks durch den Weltverband FIFA fest entschlossen, notfalls vor ein ordentliches Gericht zu ziehen, um den Ausschluss aus der Regionalliga zu verhindern. „Wir wollen nicht mit dem Kopf durch die Wand, aber auch nicht Opfer eines unrechtmäßigen Urteils werden“, bekräftigt SVW-Aufsichtsratsmitglied Harald Naraschewski.

Seit nunmehr fünf Jahren schon streitet der Nordklub mit den FIFA-Funktionären. Der Viertligist weigert sich, für den ehemaligen Spieler Sergio Sagarzazu Ausbildungsentschädigungen an die argentinischen Klubs River Plate und Atletico Excursionistas in Höhe von 157.500 Euro zu zahlen. Mehrfach schon wurden Wilhelmshaven deshalb Punkte abgezogen. Nach einer Entscheidung der FIFA-Disziplinarkommission von 2012 soll der SVW am Ende der laufenden Saison zwangsweise absteigen.

Doch aus Sicht Wilhelmshavens ist die Geldforderung weder mit deutschem noch mit europäischem Recht vereinbar. Wegen des Punktabzugs hat der Verein bereits eine Klage beim Amtsgericht Bremen gegen den Norddeutschen Fußball-Verband (NFV) eingereicht. „Das sehen wir nur als Durchgangsstation“, sagt Klubsprecher Jörg Schwarz. Er rechnet mit einer Abweisung im Januar. Dann will der Klub vor ein ordentliches Gericht ziehen. Der Rechtsstreit bringt nicht nur den sportlichen Wettbewerb in der Liga durcheinander, sondern setzt auch die Verbände unter Druck, die den Zwangsabstieg vollstrecken müssen.

Die FIFA hat die deutschen Verbände bereits vor einem Ausschluss aus Wettbewerben gewarnt, falls sie den SVW nicht in eine niedrigere Spielklasse verbannen. Dann könnte Deutschland gar der WM-Ausschluss drohen. Dass es so weit kommt, will der Klub aber nicht glauben. „Es geht bei der FIFA immer nur um Geld. Das Land auszuschließen, das die meisten Sponsorengelder bringt – das kann ich nicht glauben“, meint Schwarz.  (dpa)