: Zwei Anschläge binnen 24 Stunden
RUSSLAND Bombe zerstört Linienbus in Wolgograd. IOC sieht keine Gefahr für Olympische Spiele
MOSKAU afp/dpa/taz | Ein neuerlicher tödlicher Anschlag im russischen Wolgograd hat Sorgen angesichts der Sicherheitslage bei den Olympischen Winterspielen 2014 im Februar geschürt. In der rund 700 Kilometer vom Austragungsort Sotschi entfernt gelegenen Großstadt sprengte sich am Montagmorgen ein Selbstmordattentäter in einem Bus in die Luft. Mindestens 14 Menschen wurden nach Behördenangaben getötet. Erst am Sonntag hatte es in Wolgograd ein Selbstmordattentat mit 17 Toten gegeben.
Das Ermittlungskomitee leitete nach eigenen Angaben Untersuchungen wegen eines „terroristischen Attentats“ ein. Es gebe Hinweise darauf, dass beide Anschläge zusammenhängen, sagte Behördensprecher Wladimir Markin: „Es ist möglich, dass sie am selben Ort geplant wurden.“
Die gewaltige Explosion geschah im morgendlichen Berufsverkehr kurz vor 8.30 Uhr Ortszeit in der Nähe des Stadtzentrums. Der hintere Teil des Busses wurde zerfetzt. Dem Gesundheitsministerium zufolge starben 14 Menschen, 28 wurden verletzt. Die russische Ermittlungsbehörde äußerte die Einschätzung, dass Ort und Zeit des Anschlags „nicht zufällig gewählt“ worden seien. Präsident Wladimir Putin ordnete umgehend landesweit verschärfte Sicherheitsvorkehrungen an, wie das Nationale Anti-Terror-Komitee mitteilte. Er forderte zudem Geheimdienstchef Alexander Bortnikow auf, nach Wolgograd zu reisen. Das Anti-Terror-Komitee legte den Bürgern der Stadt nahe, nur noch mit einem Pass aus dem Haus zu gehen. Bereits nachdem sich am Sonntag eine Selbstmordattentäterin am Eingang eines Bahnhofs der russischen Metropole in die Luft gesprengt hatte, hatten die Behörden die Terrorwarnstufe für Wolgograd heraufgesetzt. Bei dem Attentat wurden nach neuen Angaben 17 Menschen getötet.
Russlands Regierung steht angesichts der Winterspiele, die am 7. Februar beginnen, enorm unter Druck. Die Behörden wollen schon ab Anfang Januar nur noch einen begrenzten Zugang zu Sotschi erlauben und strenge Kontrollen durchsetzen.
Trotz der Anschläge glaubt IOC-Präsident Thomas Bach an sichere Winterspiele. Er habe volles Vertrauen, dass die russischen Behörden dafür sorgen werden, erklärte der Chef des Internationalen Olympischen Komitees am Montag.