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Archiv-Artikel

„Eine Art Skulptur“

TAG DER ARCHITEKTUR Zugänglich ist das Beluga-Gebäude meistens – aber nur Sonntag mit Führung

Von BES
Harm Haslob, 68

■ Architekt, betreibt seit 40 Jahren das Bremer Büro Haslob, Kruse + Partner in Bremen.

taz: Herr Haslob, was ist das Besondere am Beluga-Gebäude?

Harm Haslob: Vor allem der sehr zentrale und herausgehobene Standort: Es gab deshalb einen internationalen Wettbewerb …

den Sie gewonnen haben?

Es gab zwei Sieger-Entwürfe: Der andere hatte zwei Hochhausscheiben vorgesehen. Wir haben auf einen kompakteren Baukörper gesetzt, den wir wie eine Art Skulptur aufgefasst haben, wie eine Bildplastik.

Das heißt?

Das Gebäude ist erst einmal ein monolithischer Block, den wir aber unterschnitten haben. Das nimmt die Schwere raus – und dabei ist ein großzügiger, halböffentlicher Platz entstanden.

Sie meinen den Eingang auf der Altstadt-Seite?

Ja: Mit dem großen Foyer hat das wirklich den Charakter eines öffentlichen Platzes bekommen. Wenn Sie sich das am Sonntag anschauen, können Sie das feststellen: Durch das Projekt hat dieser vorher ja vernachlässigte Ort eine echte Chance bekommen. Und die hat der Bauherr in weit größerem Maße genutzt, als wir erwartet hatten.

Na, Sie hatten das doch wohl so geplant?!

Ein gewonnener Wettbewerb heißt ja nicht, dass ein Objekt so realisiert wird, wie vorgesehen: Es wird stark darauf geachtet, dass kein Platz für Büros verloren geht, weil das die Banken lieber beleihen. Das hat Nils Stolberg aber nicht interessiert: Er hat der Stadt viel städtischen Raum geschenkt.

Mit dem Platz?

Nicht nur: Denken Sie nur an die Dachterrasse mit der Piano-Bar. Und dadurch, dass dort bis 5 Uhr morgens Betrieb ist, bleibt auch das Foyer so lange zugänglich.

INTERVIEW: BES

Teerhof 59, Führungen Sonntag um: 11, 12.30, 14 & 15.30 Uhr