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Archiv-Artikel

Spiel auf Zeit

OCCUPY CAMP Frist zur eigenständigen Räumung ist abgelaufen. Wenn nötig, will es der Bezirk räumen

Bis zum 31. Dezember 2013 sollte das Occupy-Camp auf dem Gertrudenkirchhof geräumt werden. Diese Frist hatte das Bezirksamt Hamburg-Mitte den Aktivisten im Dezember gesetzt, nachdem wiederholt mangelnder Brandschutz und das dauerhafte Wohnen im Camp kritisiert worden waren. Trotzdem steht der Großteil des Camps auf dem Gertrudenkirchhof auch nach dem Neujahrstag noch. „Die Bauprüfabteilung war vor Ort, die Aktivisten haben den Platz bisher nicht vollständig geräumt“, bestätigt auch Sorina Weiland, Pressesprecherin des Bezirksamts.

Rund zwei Jahre lang hatte der Bezirk das Camp geduldet, zunächst auf dem Gerhard-Hauptmann-Platz und dann auf dem Gertrudenkirchhof. Die Camp-Mitglieder hätten nun noch bis Anfang kommender Woche Zeit, die übrigen Zelte und Sachen zu entfernen. Geschehe dies nicht, trete eine Ersatzvornahme in Kraft. Der Bezirk würde die Räumung des Platzes dann in Auftrag geben und anfallende Kosten gegebenenfalls auch den Occupy-Aktivisten in Rechnung stellen. Es bestehe jedoch keine Eile: „Ein paar Tage mehr oder weniger machen aus unserer Sicht keinen Unterschied.

Es kann alles ganz in Ruhe geschehen“, so Weiland weiter. Bezirkspolitik und Verwaltung haben den Aktivisten zugesichert, dass die Arbeit des Camps nach Möglichkeit in festen Räumlichkeiten weitergehen soll.

Die Camp-Mitglieder selbst gehen jedoch offenbar nicht davon aus, dass der Bezirk das Camp endgültig räumt. In einer Pressemitteilung verkündete Occupy Hamburg am 1. Januar, dass man weiter versuche, den Anforderungen der Bauprüfabteilung gerecht zu werden. „In Teilen, wie der fortschreitenden Ästhetisierung des Camps Gertrudenkirchhof oder des Rückbaus einiger fester Bauten, wurde den Abreden mit Unterstützung des Bezirksamtes bereits erfolgreich entsprochen“, heißt es in der Mitteilung. ISABELLA DAVID