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Archiv-Artikel

Kalkweißes Wesen erwacht zum Leben

Philippe Lorenzini ist BK Cie ist EVO: 24. Juni, 21.30 Uhr, Schillerpromenade Höhe Nr. 4

Erde – das ist Ursprung und Lebensgrundlage. Schenkt man der Bibel glauben, dann wurde der erste Mensch, Adam von Gott aus Lehm des Ackerbodens geformt. Später hat Gott dann auch Feldtiere und Vögel aus dem Erdboden gebildet. Zurück zum Ursprung geht auch der französische Künstler Philippe Lorenzini in seiner Performance, die er heute vor dem Schillerpalais aufführt. In frischer brauner Erde liegt er, eingerollt wie ein Embryo. Er ist ein kalkweißes Wesen, das sich scharf vom dunkelbraunen Boden abzeichnet. Langsam, sehr langsam beginnt das weiße Wesen zu leben. Es rollt sich hin und her, bewegt sich im einem Leben vor dem Leben. Tanzkritiker sehen den Performer Philippe Lorenzini heute so nahe wie keinen anderen europäischen Künstler am Butoh – dem japanischen Tanztheater ohne feste Form. Wie Butoh-Performer bedient sich zwar auch Lorenzini der unterschiedlichsten Tanztechniken, lässt sich dabei aber immer von seiner Fantasie und seinen Träumen führen. Lorenzinis Performance findet heute um 21.30 Uhr im Rahmen von „48 Stunden Neukölln“ statt. Außerdem sind heute noch Ramón López Carrascos Video-Tanz-Installation „Etwas passiert über meinem Kopf“ (20.30 Uhr) und „Surpromenadisme“ von der Straum Performance Gruppe (22.30 Uhr) zu sehen.