piwik no script img

Archiv-Artikel

heute von bremen beantragt Bundesweites Rauchverbot

Karin Röpke schlägt vor, im öffentlichen Raum das Rauchen zu verbieten. Heute berät darüber die Gesundheitsministerkonferenz

Von bes

taz: Bremens letzte tabakpolitische Initiative war der Protest gegen Bismarcks Staatsmonopol. Wie passt Ihr Vorschlag zum Nichtraucherschutz in diese Tradition?

Karin Röpke (SPD), Senatorin für Gesundheit: Das ist ja so nicht richtig. Auch meine VorgängerInnen haben Vorstöße zum Nichtraucherschutz unternommen, als das noch nicht so breit verankert war. Da gab es dann auch mal Niederlagen.

Rechnen Sie damit, dass Ihr jetziger Antrag durchkommt?

Wir haben eine öffentliche Diskussion, die zeigt, dass der Nichtraucherschutz stärker verankert ist, als in der Vergangenheit. Und wir stehen unter Zugzwang, weil uns andere Länder in Europa vormachen, dass es geht. Unser Antrag ist ein Vorstoß, ein Rauchverbot in allen öffentlichen Gebäuden und in besonders sensiblen Bereichen wie Schulen und Kindergärten zu verankern. Dass wir da eine Mehrheit bekommen, kann ich mir schon vorstellen.

Wer darf sich das am Ende auf die Fahne schreiben? Sachsen-Anhalt hat ja einen ähnlichen Antrag formuliert…

Ehrlich gesagt geht es mir nicht darum, wer am Ende die Fahne trägt. Wenn’s gelingt, dass wir uns alle gemeinsam unter der Fahne versammeln, haben wir viel erreicht. Das ist mein Ziel.

Bringen denn diese Verbote überhaupt etwas? Die großen Tabakkonzerne behaupten, das hätte kaum Einfluss auf den Konsum…

Jeder Raucher muss natürlich selber entscheiden, was er da tut. Aber notwendig ist: Dass wir die Nichtraucher schützen. Es sterben immerhin jedes Jahr 3.300 Menschen durch Passivrauchen. Wir wollen Kinder, Jugendliche und alle Menschen, die selber nicht rauchen wollen, davor schützen. Und das bringen Verbote nun in jedem Fall.

Wer wird dagegen sein?

Da bin ich auch gespannt.

Fragen: bes