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Trotz Goleos Erfolg entlässt Hersteller Nici Mitarbeiter

Von GSC

BERLIN taz ■ Das WM-Maskottchen Goleo verkauft sich so gut wie nie. Seit WM-Beginn gingen bei der Spielzeugfirma Nici AG aus Oberfranken rund 700.000 Nachbestellungen ein – vom Schlüsselanhänger bis zum Stofftier. Allerdings werden keine neuen Goleos produziert. Es sind genug im Lager.

Zur eigenen Rettung muss der insolvente Hersteller dennoch 123 Stellen streichen – gut ein Viertel der Arbeitsplätze. Entlassungen seien unvermeidbar gewesen, „auch wenn Goleo von Anfang an gut gelaufen wäre“, so der Sprecher. „Die Kosten müssen kurzfristig dem realen Umsatz angepasst werden“, sagt Insolvenzverwalter Michael Jaffé. Der Umsatz habe 2005 nicht wie bisher angegeben 155,8 Millionen Euro betragen, sondern weniger als 100 Millionen Euro.

Schuld daran ist Exchef und Nici-Gründer Ottmar Pfaff, der in Untersuchungshaft sitzt. Er gab zu, Banken und andere Finanzfirmen um 40 Millionen Euro betrogen zu haben. Mit dem Geld blähte Pfaff den Umsatz künstlich auf, mit Goleo wollte er die Löcher wieder stopfen.

Dies gelang nicht. Zwar machte eine Handelskette ein Millionenangebot für Goleo. Doch dann warnte die Zeitschrift Ökotest im Mai, das Plüschtier sei mit Dibutylzinn belastet. Der Stoff kann das Immun- und Hormonsystem schädigen. Nici zog erfolgreich vor Gericht: Ökotest darf seine Vorwürfe vorerst nicht wiederholen. Doch die Handelskette zog ihr Angebot zurück. GSC