Spät einkaufen : Verkäufer sind keine Marsmenschen
Beim hektischen Samstagmorgen-Einkauf vergessen den leckeren Käse zum Wein zu kaufen? Ewig keine heilen Strümpfe mehr im Regal und in der Woche nie Zeit an solchen Kleinkram zu denken? Keine Frage, aus Perspektive der Kunden sind die Spätöffnungszeiten in der City ein netter Luxus.
Kommentarvon Kaija Kutter
Berufstätige Mütter und Väter zum Beispiel haben im hektischen Alltag zwischen Kind und Karriere oft kaum Zeit, mal was Schönes einzukaufen. Warum nicht den Partner auf die schlafenden Kinder aufpassen lassen, und dann endlich einmal in Ruhe shoppen gehen?
Weil Verkäufer und Verkäuferinnen keine Marsmenschen sind, sondern auch Familie und Anhang haben und ein Recht auf soziale Kontakte und geregelte Arbeitszeiten. Noch – zur WM-Zeit – können sie die Spät- und Sonntagsschichten mehr oder weniger freiwillig antreten. Würden diese aber die Regel, wird die Bereitschaft zur Spätarbeit gewiss bald Bedingung, um überhaupt einen Verkäuferjob zu ergattern.
Also ist es gut, dass die Verbraucher so träge sind und nicht spätabends massenhaft zum Hemd- und Blusenkauf stürmen.
Auch für die Kinder wären freigegebene Ladenöffnungszeiten kein Segen. Schon tagsüber sind Einkaufszentren und Kaufhäuser für die Kleinen kein schöner Ort. Nach 20 Uhr ist jede Quengelei berechtigt.