Kirchen zum Verkauf

In Zeiten schrumpfender Mitgliederzahlen und sinkender Steuereinnahmen bleibt evangelischen wie katholischen Gemeinden immer häufiger nichts anders übrig, als Gotteshäuser zu verkaufen. Sind keine kirchlichen Interessenten da, muss an Privatleute oder Firmen verkauft werden. Neben der Gustav-Adolf-Kirche betrifft das jüngste Verkaufsvorhaben in Niedersachsen eine Kapelle der Paul-Gerhardt-Gemeinde in Osnabrück und Wallenhorst.

Nach Angaben der hannoverschen Landeskirche wurden in den vergangenen 30 Jahren neun Kirchen entwidmet, in den vergangenen fünf Jahren nur eine. Bis zum Jahr 2010 will die Landeskirche rund 80 Millionen Euro einsparen. Dabei werden auch die Zuschüsse für Kirchenkreise und Gemeinden sinken.

Die Nordelbische Evangelisch-Lutherische Kirche beschäftigte sich auf ihrer Synode im Herbst 2005 damit, eine Rechtsgrundlage für das Umwidmen von nicht mehr genutzten Kirchen in Hamburg und Schleswig-Holstein zu schaffen. Es gebe „Bereiche, wo es zu Ende geht“, sagte Synodenpräsident Hans-Peter Strenge und nannte als Beispiele Gotteshäuser in den Hamburger Stadtteilen Barmbek und Billstedt sowie in Schleswig und im Kreis Segeberg.epd/taz