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Archiv-Artikel

„Badeverbot überdenken“

BADETAG Die Weserschwimmer demonstrieren für eine Badeerlaubnis in Bremerhaven

Von THA
Harm Ahlers, 41

■ ist HNO-Arzt und Vorsitzender des Vereins Weserschwimmer Bremerhaven

taz: Herr Ahlers, springen Sie morgen am EU-Flussbadetag in Bremerhaven in die Weser?

Harm Ahlers: Ja, aber nur illegal als Demonstration gegen das Badeverbot in Bremerhaven. Letztes Jahr hat uns das Hafenamt nach einem Beschluss des Verwaltungsgerichts zwei Weser-Badetage gestattet. Das hätten wir wieder beantragen können, aber das sehen wir nicht ein.

Wieso?

Wegen der Rahmenbedingungen: Die Gebühren für die erforderlichen Genehmigungen, die Absicherung durch die DLRG und der nötige Service um die Veranstaltung herum würden uns 1.000 Euro kosten. Es wäre eine Zumutung für uns als Verein, das auszurichten – und weder Stadt noch Land sind willens, uns zu unterstützen. Dabei ist das eigentlich ihre Aufgabe: Baden zählt zum Gemeingebrauch.

Auf Vorschlag des Verwaltungsgericht wurden ihnen 2009 ja auch Badetage erlaubt.

Ja, das Gericht hat darüber hinaus aber noch die Empfehlung gegeben, das generelle Badeverbot zu überdenken. Viel ist seitdem allerdings nicht passiert. Der Umweltsenator als oberste Landesbehörde lässt zwar verlauten, das sei in Arbeit, aber die scheint sich hinzuziehen.

Die Behörden argumentieren mit Gefahren, auch die DLRG hat jetzt vor den Tücken des Flussbadens gewarnt. Wie sehen Sie das?

Es gibt Grundregeln, durch die sich weitgehend gefahrloses Baden realisieren lässt: Es sollte nur an weitgehend strömungsfreien Stellen erlaubt sein, die Badezonen sollten mit Bojen gekennzeichnet und idealerweise bewacht werden. In Bremerhaven begnügt man sich aber damit, das Baden generell zu verbieten – Verstöße werden aber nicht geahndet. INTERVIEW: THA

Sonntag, 13 Uhr, Wesersandstrand, Bremerhaven