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Archiv-Artikel

Leibniz will Meeres-Institut behalten

UNI LÜBECK Der Transfer der Bundesgelder nach Schleswig-Holstein ist mit dem Forschungsinstitut noch nicht abschließend geklärt. Lübecks Bürgermeister Saxe ist wegen der Uni-Rettung noch skeptisch

Leibniz-Präsident Karl Ulrich Mayer sagte, es habe dazu „keine Abstimmung“ gegeben

Nach den Millionen-Zusagen des Bundes zum Erhalt der Medizinerausbildung in Lübeck haben sich Landtag und Landesregierung erleichtert gezeigt. CDU-Wissenschaftsminister Jost de Jager erklärte, die Wissenschaft im Norden könne dauerhaft nur durch Hilfe Dritter erhalten werden. Er kündigte ein Gesetz an, um die Lübecker Uni in eine Stiftung umzuwandeln.

Der Bund hatte dem Land am Donnerstag dauerhaft 25 Millionen Euro pro Jahr zugesagt, damit die schwarz-gelbe Regierung nicht die renommierte medizinische Fakultät in Lübeck schließt. Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe (SPD) erklärte, er sehe noch immer Risiken: „Das Spiel ist noch nicht zu Ende.“

Schwierigkeiten gibt es von Seiten der Leibniz-Gesellschaft. Wie berichtet, soll das Geld über den Umweg der Forschung ins Land kommen. Dafür soll unter anderem das Leibniz-Institut für Meereskunde in Kiel, IFM Geomar, der Helmholtz-Gemeinschaft zuzuschlagen werden. So kann der Bund es mit 90 statt mit 50 Prozent finanzieren.

Nun erklärte Leibniz-Präsident Karl Ulrich Mayer, man wolle das Institut nicht abgeben. Mit der Leibniz-Gesellschaft habe es dazu „keine Abstimmung“ gegeben. Dem widersprach das Bundesforschungsministerium. „Es ist mit allen gesprochen worden“, sagte ein Sprecher.

Instituts-Direktor Peter Herzig zeigte sich von der Entscheidung überrascht, ist aber nicht grundsätzlich gegen eine neue Trägerschaft. Er nannte für einen Übergang zur Helmholtz-Gemeinschaft zwei Bedingungen: Das Institut müsse weiter voll antragsberechtigt bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) sein. Außerdem müsse das IFM Geomar der Kieler Uni zugeordnet bleiben. Über den Übergang des IFM Geomar zur Helmholtz-Gemeinschaft entscheiden nach einem Gutachten Bund und Länder in der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz. (dpa)