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Archiv-Artikel

Neues Asylbewerberheim in Hoyerswerda

SOLIDARITÄT Vor 23 Jahren gab es in der Stadt die ersten ausländerfeindlichen Krawalle nach der Einheit

HOYERSWERDA dpa/taz | 23 Jahre nach ausländerfeindlichen Krawallen bekommt Hoyerswerda ein neues Asylbewerberheim. Der Landkreis Bautzen lässt in der Kommune in Sachsen eine frühere Förderschule zu einer Bleibe für Asylbewerber umbauen. In der nächsten Woche soll das Heim für 120 Asylbewerber teilweise bezugsfertig sein.

Am 17. September 1991 eskalierte die Lage in Hoyerswerda: Acht angetrunkene Skinheads pöbelten vietnamesische Händler an. Rechte belagerten ein Hochhaus, in dem Mosambikaner und Vietnamesen wohnten. Steine und Flaschen flogen. Später wurde ein Asylbewerberheim angegriffen. Nach tagelangen Krawallen wurde es geräumt. Etwa 230 Ausländer verließen die Stadt unter Polizeischutz. 32 Personen wurden verletzt. Wann die ersten Asylbewerber kommen, ist offiziell nicht bekannt. Es könnte klug sein, den Termin geheim zu halten, um nicht rechte Kräfte mobil zu machen, meint Renate Walkenhorst von der Organisation European Homecare.