Metropolregion HB-OL
: Abschied vom Stadtstaat

Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD) verkaufte es als einen Erfolg, dass Bremen aus Sicht der niedersächsischen Raumplaner künftig kein weißer Fleck auf der Landkarte mehr sein soll. Und also bald offiziell mitreden darf, wenn Umlandgemeinden etwa großflächig Einzelhandel ansiedeln wollen.

Kommentar von Armin Simon

Auch wenn sich Bremen und eine Nachbargemeinde auf die Trassenführung einer grenzüberschreitenden Straße zur Autobahn einigen, will sich die Landesregierung in Hannover nicht quer stellen. Man kann nur sagen: Gut so. Endlich nämlich wird Bremen damit wie jede andere Großstadt in Niedersachsen behandelt – und damit als das, was es faktisch und alltagspraktisch längst ist.

Selbst Böhrnsen sieht die Zukunft Bremens in der Metropolregion Bremen-Oldenburg. Die reicht schon heute von Friesland bis Verden. Und wer sich als europäische Region im Wettstreit um Fördermittel profilieren und um die Ansiedlung von Institutionen wie Unternehmen buhlen will, der redet besser nicht so laut von einer Landesgrenze, die für zwei von gut zwei Dutzend Städten in der Region andere Regeln aufstellt.

Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) hat gestern erneut klar gemacht, dass er dem Bremer „Wunsch“ nach Selbstständigkeit keinesfalls zustimmt, sondern ihn allenfalls achtet. Böhrnsen hätte sein Lächeln vergehen können.