: Kiel kritisiert geplante Atomlaufzeiten
KIEL dpa | Schleswig-Holstein und das Bundesumweltministerium streiten über Laufzeitverlängerungen für Atomkraftwerke. Das CDU/FDP-regierte Bundesland hat laut Spiegel die Teilnahme an einer Bund-Länder-Arbeitsgruppe aufgekündigt, in der seit Jahresbeginn darüber beraten wird, wie die Reaktoren im Falle längerer Laufzeiten nachgerüstet werden sollen. Es würden „Einzelmaßnahmen auf einem kleinsten gemeinsamen Nenner“ diskutiert und alle Anlagen als weitgehend gleich sicher dargestellt, heiße es in einem Brief aus Kiel. „Dies ist eine Wertung, die sicherheitstechnisch so nicht zutreffend ist.“ Das Bundesumweltministerium plädiert offenbar dafür, ältere Reaktoren auf den Stand der jüngeren Anlagen zu bringen, die Ende der 80er an das Netz gingen. So dürfte zum Beispiel der Meiler in Brokdorf weitgehend unverändert weiterlaufen. Dagegen hält die Atomaufsicht in Kiel umfangreiche Nachrüstungen der 24 Jahre alten Anlage für notwendig – und hatte gehofft, diese Maßnahmen im Zuge der von schwarz-gelb geplanten Laufzeitverlängerung durchzusetzen.