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: Rauchmelder Pflicht, teure Wartung nicht

■ ist Juristin bei Mieter helfen Mietern, Bartelsstraße 30, 20357 Hamburg, ☎ 040/431 39 40, www.mhmhamburg.de

Bis Ende dieses Jahres müssen alle Hamburger Wohnungen mit Rauchwarnmeldern ausgestattet werden. Gemäß § 45 Absatz sechs der Hamburgischen Bauordnung müssen Schlafzimmer, Kinderzimmer und Flure, die als Rettungsweg von Aufenthaltsräumen dienen, mindestens einen Rauchmelder haben.

Die Kosten für Geräte und Installation kann der Vermieter zu elf Prozent auf die Jahresmiete umlegen. Kostet der Einbau beispielsweise 150 Euro, dann darf die Miete um 1,38 Euro monatlich erhöht werden, das entspricht elf Prozent von 150 Euro, verteilt auf zwölf Monate. Hinzu kommen als Betriebskosten noch die Wartungskosten, die sehr unterschiedlich hoch ausfallen: Es gibt etwas teurere Geräte, die mehrere Jahre wartungsfrei sein können. Dieses kann sich gegenüber wartungsintensiven Geräten für die Mieter rechnen, denn dann entfielen die Wartungskosten, die pro Wohnung bei 20,00 Euro und mehr jährlich liegen können.

Inzwischen vereinbaren einige (Groß-)Vermieter Wartungspakete mit Ablesedienstleistern. Die Ablesung der Verdunsterröhrchen, der Wasseruhr und die Wartung der Rauchmelder werden in einem Zug erledigt. Klingt attraktiv, erweist sich oft jedoch als erstaunlich teuer. Bis zu 80 Euro jährlich können anfallen – für zehn Minuten Arbeit. Bei extrem hohen Wartungskosten sollten Mieter die Wirtschaftlichkeit dieser Kostenposition anzweifeln. Es werden sich schon für das Jahr 2009, spätestens 2010 übliche Preise herausbilden, die dann der Orientierung dienen können.

Schon entschieden ist die Frage, ob Mieter die Installation durch den Vermieter verweigern können, wenn sie selbst Rauchmelder installiert haben. Mehrere Hamburger Amtsgerichte bestätigten, dass der Vermieter die Installation eigener Geräte durchsetzen kann, da diesen als Eigentümer auch die Haftung für das Funktionieren treffe.

Hat Ihr Vermieter noch nichts unternommen, können Sie ihn bitten, dieses bis Jahresende nachzuholen. Am besten schlagen Sie ihm wartungsfreie Geräte vor. Er spart sich die Mühe, Geräte auszusuchen, und Sie sich hohe Betriebskosten. SYLVIA SONNEMANN