LESERINNENBRIEFE :
Irrelevantes Kohlendioxid
■ betr.: „Geknalle lässt sich nicht verbieten“, taz bremen, 5. Juli 2010
Um den CO2-Ausstoß auszurechnen, der bei der Verbrennung von einer Tonne Schwarzpulver entsteht, braucht man keine „Uni dransetzen“, dazu reichen Kenntnisse über die Zusammensetzung von Schwarzpulver – es enthält circa 15 Gewichtsprozent Holzkohle – und der Stöchiometrie. Eine Tonne Schwarzpulver enthält somit 150 Kilogramm Holzkohle. Holzkohle besteht vorwiegend aus Kohlenstoff. Nach den Gesetzen der Stöchiometrie liefert die vollständige Verbrennung von zwölf Gramm Kohlenstoff 44 Gramm CO2. Somit entsteht aus 150 kg Kohlenstoff die zu vernachlässigende Menge von 550 Kilogramm CO2. Die per Auto angereisten Schaulustigen des Feuerwerks an der Bremer Waterfront haben am 10. Juli ein Vielfaches dieser CO2-Menge emittiert. Das CO2-Argument ist bei einer Ablehnung der Feuerwerkerei nicht stichhaltig.
Prof. Dr. Jürgen Martens, Oldenburg