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Archiv-Artikel

„Ich habe mit Herrn Assad korrespondiert“

LINKE Wolfgang Gehrcke möchte mit dem Regime reden, damit politische Gefangene freikommen

Von IKA

taz: Herr Gehrcke, haben Sie die Berichte und Bilder von Folteropfern in syrischen Gefängnissen überrascht?

Wolfgang Gehrcke: Ich kann die Berichte im Einzelnen weder bestätigen noch widerlegen. Aber ich weiß, dass Gefangennahmen und Folterungen in Syrien zum Alltag gehören. Das ist bekannt. Es gibt aufseiten Assads zahlreiche Geheimdienste, die immer Gefahr laufen, sich zu verselbstständigen, und aufseiten der sogenannten Rebellen kommt es zu systematischen Folterungen. Was folgt daraus für die Konferenz Genf II?

Das ist eines der drängendsten Themen jetzt für die Konferenz Genf II. Ich habe mit Herrn Assad korrespondiert über die Frage der Freilassung von Gefangenen.

Sie stehen in direktem Kontakt mit dem syrischen Präsidenten Baschar al-Assad?

Insbesondere mit der außenpolitischen Präsidentenberaterin, ja. Es gibt vonseiten der Opposition in Syrien schon lange den Wunsch, dass ich nach Damaskus komme. Und die Freilassung von politischen Gefangenen ist für mich sehr wichtig.

Haben Sie Antwort auf Ihre Bitte erhalten?

Ja. Man sagte mir, man könne direkt darüber reden.

Ändern die Berichte von tausendfachen Folteropfern in syrischen Gefängnissen etwas an Ihrem Vertrauen, dass Reden mit Assad hilft?

Nein. INTERVIEW: IKA

■ Wolfgang Gehrcke, 70, MdB, sitzt für die Linken im Auswärtigen Ausschuss