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Archiv-Artikel

Ledig im Élysée

AU REVOIR Frankreichs Staatschef Hollande teilt die Trennung von Trierweiler mit. Julie Gayet schweigt

Mit einer sehr knappen Pressemitteilung hat der französische Staatspräsident François Hollande am Samstagabend die Trennung von seiner bisherigen Lebensgefährtin Valérie Trierweiler angekündigt. Diese Klärung war dringend notwendig geworden, nachdem in den Medien seit 14 Tagen über seine „Affäre“ mit Schauspielerin Julie Gayet getratscht wurde. Neue Gerüchte machten die Runde, wie zum Beispiel ein angeblicher Wutanfall von Trierweiler, die Hollandes Büro im Élysée-Palast verwüstet und einen Schaden von 3 Millionen angerichtet habe.

Laut Angaben des Journal du Dimanche dagegen hätten die beiden ihre unvermeidlich gewordene Trennung ganz zivilisiert bei einem gemeinsamen Mittagessen besprochen. Am Samstagnachmittag zog Trierweiler aus der Präsidentenresidenz aus, in die sie sich nach einem achttägigen Krankenhausaufenthalt zurückgezogen hatte.

Hollande dagegen wird als Lediger im Élysée wohnen. Es ist nicht das erste Mal, dass ein Staatschef offiziell keine Frau an seiner Seite hat. 2007 hatte Nicolas Sarkozy kurz nach seiner Wahl die Scheidung von Cécilia bekannt gemacht und wenige Monate danach Carla Bruni geheiratet, dazwischen präsidierte er als Single. Die „Première Dame“ ist in Frankreich ohnehin keine Institution, und das soll laut Umfragen nach Ansicht von 54 Prozent der Befragten so bleiben. Weiterhin meint eine weit größere Mehrheit, die Untreue des Präsidenten sei seine Privatsache und gehe die Nation nichts an, solange ihn das nicht in der Ausübung des Amts behindere.

Totale Funkstille herrscht derzeit zu Hollandes eventuellen Zukunftsplänen mit Julie Gayet. Die ohnehin für ihre Diskretion bekannte Schauspielerin hat sich seit ihrer Klage gegen Closer wegen der enthüllten Paparazzifotos überhaupt nicht mehr geäußert. Aus ihrem Bekanntenkreis wird aber versichert, es sei unvorstellbar, dass sie zu Hollande ins Élysée ziehen werde, um dort eine Ersatzrolle als „First Lady“ zu spielen. RUDOLF BALMER, PARIS