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Archiv-Artikel

Das G-8-Geburtstagskind

Angela Merkel wurde am Sonntag 52 – ausgerechnet in St. Petersburg. Ein Spaß war das wohl eher nicht …

Von RFA

Am vergangenen Sonntag hat Bundeskanzlerin Angela Merkel ihren 52. Geburtstag begangen. Womöglich hätte sie das gerne „im engsten Kreise“ von Freunden und Familie in einer verschwiegenen Gartenlaube daheim in Mecklenburg-Vorpommern getan.

Da aber leider die Pflicht rief, musste Merkel die Fete in den Konstantinpalast zu St. Petersburg verlegen. Und dort gratulierten ihr diesmal nicht Leute wie Roland Koch oder Roland Pofalla, sondern gruselige G-8-Gestalten wie der Brite Tony Blair, der US-Amerikaner George W. Bush, Italiens Ministerpräsident Romano Prodi, EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso, Frankreichs Staatspräsident Jacques Chirac, Japans smarter Premier Junichiro Koizumi, sein kanadischer Kollege Stephen Harper und nicht zuletzt Chinas Staats- und Parteichef Hu Jintao. Und als wäre das nicht schon mehr als genug der Ehre, wurde Frau Merkel auch noch vom russischen Charmeur Wladimir Putin nicht nur in seinem eigenen, sondern im Namen aller zufällig ebenfalls anwesenden Staatenlenker aus jedem nur erdenklichen Schwellen- oder Entwicklungsland beglückwünscht.

Nun gibt es bekanntlich gelungene und weniger gelungene Geburtstage, was oft an der Wahl der Gäste liegt. Angela Merkel nun hatte keine Wahl, und wir wissen nicht, wie sie ihren 52. in Erinnerung behalten wird.

Was wir aber wissen, ist, was beispielsweise Wladimir Putin der Kanzlerin zum Geschenk machte. Neben einem praktischen Blumenstrauß überreichte er dem Geburtstagskind … nein, kein wertvolles Beutekunststück, aber doch immerhin eine putzige Ziertafel mit Lackarbeiten. Man sollte nun dem Russen daraus keinen Strick drehen, schließlich ist es auch hierzulande schwer genug, ein passendes Geschenk für Angela Merkel zu finden.

Ein komplettes Tupperware-Set? Einen Douglas-Gutschein? Ein Abonnement für Die Welt und Reader’s Digest? Einen Haarschnitt von Udo Waltz? Ein Wochenende in einem Wellness-Hotel nebst Botox-Behandlung? Samtene Handschuhe für Arbeitgeberrechte? Ein Teppichschneider für Einschnitte ins soziale Netz? Frieden auf Erden und speziell im Nahen Osten? Nein, das hat sie ja alles schon. Fast. RFA