Masterplan Kultur 2006-2011 : Kultur aus dem Nebel
Die Bremer Kulturpolitik dümpelt von Krise zu Krise. Der Kultursenator muss sich – unwidersprochen – sagen lassen, dass er das Theater gar nicht kenne, dessen Aufsichtsratsvorsitzender er qua Amt ist.
Kommentar von Klaus Wolschner
Die Stelle des Leiters der Kulturverwaltung ist seit mehr als einem Jahr vakant. Es gibt eine eigene „Kulturstaatsrätin“, die mehr und mehr kaltgestellt wird. In Bremen-Nord versteckt sich der Kultursenator hinter einem „Moderator“. Keine Frage: Die Lage schreit nach Klarheit, nach „Masterplan“.
Da liegt er nun. Im Senat hatte eigentlich nur der Finanzsenator Bedenken gegen den „Masterplan“, weil er nicht so recht erkennen konnte, ob das alles ernst gemeint ist. Und was es kosten würde, wenn man es ernst nehmen würde.
Wie viele Jahre kann man den Museen einen Inflationsausgleich verweigern? Darf man die Volkshochschule dezimieren? Wie sicher sind die Zuschüsse für die Kammerphilharmonie, die immer noch als „Investition“ bezahlt werden und nicht aus dem Kulturetat? Welche Rolle sollen Projektmittel spielen? Und woran scheitert seit Jahren die Reorganisation der Kultur-Verwaltung? Fragen über Fragen, die ein wenig Transparenz verdient hätten. Der „Masterplan“ verbreitet nichts als schöngeistigen Nebel.