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Archiv-Artikel

kurzkritik: gerhard richter in der weserburg Ein bisschen Richter für alle

Eine Ausstellung von Gerhard Richter zu hängen, sagt man, ist eine Kunst für sich. Ein Kunst übrigens, die der Meister selbst nur ungern anderen überlässt. Im Neuen Museum Weserburg hat man sich für die eher klassische Variante entschieden. Ohne großes Drumherum.

Zu sehen sind 19 zum Teil monumentale Bilder aus einer privaten Sammlung. Ein teures Hobby übrigens: Richter-Werke werden auf Auktionen mit bis zu 4,5 Millionen Euro gehandelt. Und der aktuelle Capital-Kunstkompass verzeichnet ihn als den Bedeutendsten und Begehrtesten unter den zeitgenössischen Künstlern. Weltweit.

Die Ausstellung in der Weserburg deckt eine Zeitspanne von 1960 bis 2003 ab, entsprechend breit ist die Sammlung aufgestellt: Von allem ein bisschen. Und so findet sich Gegenständliches neben Abstraktem neben Monochromem. Eine kurze Reise durch den permanenten Stilwechsel.

Die berühmt gewordenen, an unscharfe Schwarz-Weiß-Fotos erinnernden Ölbilder dürfen da nicht fehlen. Ebenso wenig wie Richters Versuche, subversiv schöne Bilder zu malen. Und sein reichhaltiges Oeuvre zum Thema Tod und Töten. Eine virtuose Ausstellung für all jene, die schon immer mal „einen echten Richter sehen“ wollten. Jan Zier