: Leiden mit Israel und Libanon
Während es Herrn Wolffsohn dem Zentralrat der Juden in Deutschland zubilligt, jede ihm angemessene Haltung gegenüber der israelischen Politik im Libanon einzunehmen, wird in seiner mit persönlichem Argwohn gefüllten Argumentation gegen Frau Wieczorek-Zeul eine offene Kritik an der Politik Israels als ideologische Dummheit abgestempelt. Weder die Kampagne des Zentralrates der Juden noch Herrn Wolffsohns Bemerkungen ändern etwas daran, dass die Entwicklungshilfeministerin mit ihrer Kritik am Bombardement des Libanons eine Wahrheit ausgesprochen hat, die ich, weit nach 1968 geboren, in vollem Maße teile.
Es ist bekannt, dass wir Deutschen uns mit der Kritik an Israel schwer tun und es ist bedauerlich, dass eine solche Kritik hier mit gehässigem Sarkasmus abgewertet wird. Wir leiden mit dem israelischen Volk und den Bürgern Libanons und ich bin bestürzt über das unglaubliche Maß an Rücksichtslosigkeit, Fahrlässigkeit und Kurzsichtigkeit, das eine demokratische Regierung (der man ein größeres Maß an humaner Vernunft zu trauen können müsste) und eine ihr gegenüberstehende Terrororganisation in ihrem Handeln aufbringen.
ANDREAS BODE, Hamburg