: Demonstrationen gegen den Krieg
Tausende Menschen haben am Wochenende in ganz Europa gegen die israelische Militäroffensive im Libanon protestiert.
Allein in London gingen am Samstag etwa 7.000 Demonstranten auf die Straße und forderten die sofortige Einstellung der Kämpfe. In Paris, Amsterdam und Warschau waren die Teilnehmerzahlen geringer, doch auch dort riefen die Kundgebungsteilnehmer ihre jeweilige Regierung dazu auf, den Druck auf Israel zu verstärken. Auch in Madrid gab es Proteste.
Die Demonstranten in London verurteilten Premierminister Tony Blair dafür, dass er sich im Einklang mit US-Präsident George W. Bush internationalen Forderungen nach sofortiger Waffenruhe nicht angeschlossen hat. An der Kundgebung nahmen auch zahlreiche Libanesen teil, die auf das Leid der Zivilbevölkerung in ihrem Heimatland aufmerksam machten. Die Schuld an der Eskalation der Gewalt gaben die linksgerichteten Aktivisten der israelischen Regierung.
Auch proisraelische Kundgebungen waren in London geplant. Man wünsche sich ebenfalls einen Frieden im Nahen Osten, erklärte Jon Benjamin vom Vorstand der Britischen Juden. Israel müsse sich jedoch gegen die „intensive Provokation“ der Hisbollah-Miliz zur Wehr setzen. In Deutschland gab es ebenfalls Demonstrationen: Mehrere hundert Menschen gingen am Samstag in Bremen, Düsseldorf und Frankfurt am Main aus Protest gegen die israelischen Angriffe auf Ziele im Libanon auf die Straße. Die größte Demonstration mit rund 1.000 Teilnehmern fand nach Polizeiangaben in Bremen statt. Die Kundgebung verlief ohne Zwischenfälle. Die Demonstranten hatten Transparente dabei und schwenkten Fahnen.
Vor dem Konsulat der Vereinigten Staaten in Frankfurt demonstrierten nach Polizeiangaben rund 400 Menschen. Sie trugen neben Flaggen auch Puppen bei sich, um symbolisch auf im Libanon getötete Kinder aufmerksam zu machen. Auch diese Kundgebung verlief ohne Zwischenfälle. In Frankfurt leben nach Angaben der Stadt rund hundert Libanesen.
In der Düsseldorfer Innenstadt demonstrierten über 200 Menschen. Auf Transparenten verlangten sie „Stoppt den Krieg“ oder „Freiheit für Libanon“. „Wir fordern einen Waffenstillstand auf beiden Seiten, damit die Zivilisten in beiden Ländern verschont bleiben“, sagte Ramadan Zeidan vom Libanesischen Kulturverein Düsseldorf, der die Demonstration organisiert hatte.
In verschiedenen arabischen Ländern gab es im Anschluss an die Freitagsgebete Demonstrationen gegen Israel. In Ägypten gingen rund 8.000 Menschen auf die Straße. Sie kritisierten die mangelnde Unterstützung der arabischen Staaten für die Libanesen. Der syrische Prediger Scheich Salah Kuftaro gab den arabischen Staatschefs in seiner Freitagspredigt die Schuld an der Lage im Libanon. Mehrere tausend Menschen bezeugten in der jordanischen Hauptstadt Amman ihre Unterstützung für die Hisbollah. Proteste gab es auch in Indonesien. DPA, AP