: Berlin bekommt eine eigene Endung
INTERNET Adressen mit der Endung .de oder .com sind bekannt – ab Freitag gibt es auch die Endung .berlin
Die ersten Internetadressen mit der neuen Endung .berlin gehen an diesem Freitag an den Start. Zunächst können nur eingetragene Firmen eine derartige Internetadresse anmelden. .berlin ersetzt in diesem Fall die Länderkennung .de oder allgemeine Endungen wie .com. Eine Internetadresse könnte also etwa heißen www.senat.berlin oder www.firma-xy.berlin.
Private Internet- und Mailadressen mit der neuen Endung können von den Berlinern ab dem 18. März reserviert werden, wie Johannes Lenz-Hawliczek, Sprecher der zuständigen Gesellschaft Dot Berlin sagte. Anmelden sollte man sich bei den zuständigen Vergabefirmen einige Tage früher, weil begehrte Adressen schnell vergeben sind. Die Kosten liegen zwischen 30 und 60 Euro im Jahr.
Dot Berlin betreibt die sogenannte Top Level Domain .berlin künftig mit Unterstützung aus Wirtschaft und Politik. Für den Senat und die Industrie- und Handelskammer (IHK) ist das Projekt besonders für die regionale Wirtschaft wichtig.
Die Internet-Verwaltung Icann hatte im Juni 2011 die Erweiterung des Adressraums über die klassischen Endungen wie .de, .com oder .org hinaus beschlossen. Erste Adressen mit neuen Endungen wie .bike, .clothing, .guru oder .singles stehen seit Anfang Februar zur Verfügung. Endungen wie .travel oder .museum gab es schon länger, wurden aber wenig genutzt.
Vor der Vergabe von .berlin für die Firmen am 14. Februar soll die Nachfrage gut sein. Genaue Zahlen liegen noch nicht vor. Eine Agentur, bei der sich Interessenten registrieren können, spricht von Zehntausenden Anmeldungen.
Interessant ist die Endung laut Dot Berlin für internationale Firmen mit einem Standort in der deutschen Hauptstadt, für touristische Unternehmen sowie für mittlere und kleinere Berliner Firmen oder Handwerksbetriebe. Internet- und Mailadressen könnten so kürzer und prägnanter werden. Firmen, die die Endung .berlin nutzen wollen, müssen in der Datenbank des Trademark-Clearinghouse eingetragen sein.
Nach Berlin beginnen in den nächsten Monaten auch Metropolen wie New York, London oder Paris und 50 weitere Städte, entsprechende Domains zu vergeben. (dpa)