: Deutscher Sinto in Straßburg?
PLATZ 12 Romeo Franz gilt als Wackelkandidat für das Europaparlament. Sein Einzug wäre eine Premiere
DRESDEN taz | Bei der Europawahl im Mai könnte erstmals ein deutscher Sinto ins Europaparlament einziehen: Romeo Franz, 47 Jahre, Musiker und Streiter für die Rechte der Sinti und Roma aus Rheinland-Pfalz. Die Grünen wählten das ehemalige Mitglied des Zentralrats der Sinti und Roma beim Parteitag in Dresden auf Platz 12 ihrer Europaliste. Der Platz gilt als Wackelposition – weder sicher noch gänzlich aussichtslos. Falls Romeo Franz im ersten Anlauf den Einzug verpasst, stünde er auf einer guten Nachrückerposition.
Franz schloss sich 2010 den Grünen an, bei der Bundestagswahl 2013 trat er auf Platz sechs der Landesliste an – damals erfolglos. Seine Kandidatur in Dresden wurde unter anderem von der ehemaligen Grünen-Chefin Claudia Roth unterstützt. In seiner Bewerbungsrede versprach er, sich gegen Antiziganismus und für den Schutz von Flüchtlingen einzusetzen.
Profifechterin Imke Duplitzer kämpfte vergeblich um einen vorderen Platz auf der Europaliste. Sie reiste direkt vom Fecht-Weltcup in Leipzig mit Knieverletzung an, schaffte es mit ihrer sportpolitischen Bewerbungsrede aber trotz der Debatten über die Olympischen Spiele nur auf Position 17. AGX